Ladeinfrastruktur

Öffentliche Ladeinfrastruktur in Österreich

Mit dem starken Anstieg von elektrifizierten Fahrzeugen drängt sich zwangsläufig auch die Frage nach der passenden Ladeinfrastruktur in den Mittelpunkt. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen privaten und öffentlichen Ladepunkten. Dabei kann man ganz klar sagen, dass das private Laden mit der eigenen Ladestation definitiv am günstigsten und praktikabelsten ist. Wir von kW-Solutions sind Ihr verlässlicher Partner, wenn es um Ihre private Ladeinfrastruktur geht. Falls Sie jedoch ab und zu auf öffentliche Ladepunkte angewiesen sind, wird Ihnen der untenstehende Artikel dabei helfen, einen kühlen Kopf zu bewahren.

Lang lebe die Tankkarte

Gefühlt gab es noch nie so viele Tankkarten wie jetzt, im Zeitalter der Elektromobilität. So tankt man heutzutage Strom anstatt Diesel oder Benzin, die Methodik dahinter bleibt jedoch die gleiche. Mit einer sogenannten RFID-Funktion wird die Nutzerin oder der Nutzer (= Fahrerin / Fahrer des Elektroautos) authentifiziert und zum Tankvorgang freigeschaltet. Im Hintergrund wird die Strommenge erfasst und der tankenden Person bspw. am Ende eines jeden Monats in Rechnung gestellt – die Verrechnungsmodalität hängt von der individuellen Vereinbarung zwischen Nutzerin / Nutzer und Ladesäulenbetreiber ab.

Soweit, so gut. Die Komplexität liegt jedoch in der Auswahl des richtigen Anbieters oder besser gesagt in der Auswahl des individuell passenden Preismodells.

Die öffentlichen Energieversorger

Als maßgebliche Instanz bei der öffentlichen Ladesäulen-Infrastruktur sind die Energieversorgungs-Unternehmen, welche im BEÖ (Bundesverband Elektromobilität Österreich) gebündelt sind, zu erwähnen. Es ist empfehlenswert, sich mit den regionalen Anbietern auseinanderzusetzen, denn diese betreiben mit Abstand die meisten (regionalen) Ladepunkte. Um es zu veranschaulichen: In Wien werden die meisten Ladepunkte von Wien Energie betrieben, in Niederösterreich von EVN, in Oberösterreich von der Energie AG und so weiter. Man sollte sich also überlegen, falls man von Zeit zu Zeit an öffentlichen Ladesäulen tanken möchte, ob man sich eine Ladekarte eines Energieversorgers zulegt.

Preismodelle der Energieversorgungsunternehmen

Es stellt sich also die Frage, wie hoch die Kosten für eine Ladekarte sind und ob sich damit das Stromtanken verbilligt. Die Frage kann leider nicht mit einer pauschal gültigen Antwort abgehandelt werden, da schier alle Energieversorger unterschiedliche Preismodelle und Konditionen haben. Zur Veranschaulichung sehen wir uns jedoch das Beispiel von Wien Energie an:

Tanke START Tanke PLUS Tanke EXPERT
Grundgebühr € 0,00 / Monat € 9,90 / Monat € 34,90 / Monat
Tagestarif City AC 11 kW € 2,90 / Stunde € 2,20 / Stunde € 1,50 / Stunde
Partnertarif AC 11 kW € 5,00 / Stunde € 4,00 / Stunde € 3,00 / Stunde
Ohne Tarif € 3,60 / Stunde

Die Logik zwischen „Grundgebühr“ und den verschiedenen Tarifstufen (zum Beispiel „Tagestarif City“) ist leicht erklärt: Je höher die Summe der monatlichen Grundgebühr, desto billiger wird das Tanken pro Zeiteinheiten. Kurzum sollten all jene, die sehr viel an öffentlichen Ladepunkten von Wien Energie tanken, tendenziell zu den Tarifen „Tanke PLUS“ oder „Tanke Expert“ greifen.

Unter „Partnertarif“ versteht man, wenn man beispielsweise eine Karte von Wien Energie besitzt und mit dieser an einer Ladesäule der niederösterreichischen EVN tankt. In diesem Zusammenhang spricht man auch von Roaming.

Anmerkung: Zum Zwecke der Vergleichbarkeit wurde die gebräuchliche Standard-Ladeleistung von „AC 11 kW“ herangezogen. Darüber hinaus gibt es natürlich eine Vielzahl an schnelleren Ladeleistungen – bei Wien Energie reicht dies beispielsweise bis „DC 50 kW“.

Sonstige Betreiber von öffentlichen Ladesäulen

Neben den öffentlichen Energieversorgungsunternehmen gibt es noch eine Vielzahl anderer Anbieter, über die man Strom fürs Auto beziehen kann. Es ist jedoch ein gänzlich schwieriges Unterfangen, diesbezügliche Preistransparenz zu erhalten. Dies liegt vermutlich daran, dass der Markt an sich von sehr vielen verschiedenen Ebenen bearbeitet wird und darüber hinaus länderübergreifend verflochten ist.

Ein Beispiel hinsichtlich der Akteure: Eine Ladestation benötigt immer einen Energieversorger, ohne den kein Strom zur Verfügung stünde. Betreibt der Energieversorger die Ladestation nicht selbst, kommt ein weiterer Marktteilnehmer hinzu, der die Ladestation betreibt und meist für die Hardware verantwortlich ist ( = Ladestationsbetreiber). Hand in Hand tritt zusätzlich auch noch ein sogenannter Service-Provider in Erscheinung, der zwischen Betreiber und Kunden die teilweise extrem komplizierten Abrechnungen durchführt. Unterm Strich möchten natürlich alle Marktteilnehmer eine Entlohnung für ihren Dienst, was den Preis, mit dem der Kunde konfrontiert ist, in die Höhe treibt.

Hinzu kommt, dass immer mehr Unternehmen (beispielsweise Auto-, Mineralöl- oder Telekommunikationskonzerne) ebenfalls Tankkarten anbieten. Autokonzerne haben jedoch meistens keine eigenen Ladesäulen, sondern ausschließlich Partnerschaften zu Betreiber. In diesem Kontext wird der Strom zwar teilweise verbilligt angeboten, unterm Strich wird es aber zu höheren Preisen führen.

Zusammengefasst sollte man sich also die Frage stellen, wie sich der eigene Strombedarf bzw. das eigene Nutzerverhalten gestaltet und welcher Anbieter hierfür die beste Lösung hat. Auch sollte man sich nicht davor fürchten, einen ungeplanten Tankstopp einlegen zu müssen, denn beinahe jede Ladesäule bietet die Möglichkeit, eine Zahlung über das Smartphone, Kreditkarte und andere Plattformen durchzuführen, ganz ohne vorherige Registrierung. Dies wird vermutlich zu einer etwas höheren Tankrechnung führen, dafür ist es unkompliziert und jederzeit verfügbar.

Fazit

Abschließend sei noch einmal erwähnt, dass öffentliches Laden absolut essentiell hinsichtlich des Ausbaus der Elektromobilität ist. Dennoch sollte man unbedingt versuchen, auch eine private Lademöglichkeit zu installieren, denn diese schont das Geldbörserl und kann mit innovativen und nachhaltigen Energiekonzepten verbunden werden (Hier geht es zu unserem Artikel zur Stromautarkie).

Wir von kW-Solutions erörtern Ihr Anliegen gerne im Rahmen eines unverbindlichen Gesprächs und / oder im Zuge unseres Installationschecks.

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